KI generierte Bilder
Wahrheit oder Lüge? Die KI-Bildbearbeitungssysteme sind inzwischen so gut, dass oft nur noch schwer zu unterscheiden ist zwischen „echten“ Fotos und KI-generierten Bildern. Zumal auch die fotografischen Techniken selbst inzwischen dazu beitragen, Fotos so zu bearbeiten, dass sie die Wirklichkeit perfekter darstellen können als sie ist.
SO SIEHTS DIE KI
So stellt sich die KI Zufall verbildlicht vor…
Sind also KI-generierte Bilder eher Risiko als Chance?
Ein Blick zurück in die Vergangenheit von Kunst und Fotografie zeigt, dass mit neuen technischen Möglichkeiten auch die Kunst sich änderte. Die Erfindung der Fotografie, die sogenannte Daguerrotypie 1839, führte dazu, dass sich jeder fotografieren lassen konnte. Porträtmaler fürchteten um ihre Kundschaft.
Das Bildmonopol der Kunst wankte, es war aber nicht das Ende der Malerei. Sie erlangte sogar einen höheren Stellenwert. Lichtbilder von Kunstwerken konnten verbreitet werden und führten ihrerseits u.a. zu stärkerem Zulauf zu Ausstellungen. Künstler nutzten Fotografien als Vorlagen ihrer Bilder. Und eine neue Stilrichtung entwickelte sich – der Impressionismus. Die Fotografie hatte in den Augen vieler Maler die realistische Widergabe der Dinge überflüssig gemacht. Das eröffnete ihnen neue Ausdrucksmöglichkeiten, Stimmungen, Licht, Eindrücke darzustellen.
Auch KI-generierte Bilder von heute sind neue Möglichkeiten, sich in Bildern auszudrücken. Sie nur als gefährliche Konkurrenz zu Fotos zu betrachten, greift sicher zu kurz.
Klare Abgrenzung ist wichtig
Dennoch sollte die Gefahr, die von den neuen Möglichkeiten ausgeht, nicht unterschätzt werden. Gerade auf Social Media kursieren Bilder, bei denen man zumal als Laie kaum prüfen kann, ob sie echte Fotos sind. Auch die damit steuerbare Desinformation wird als weltweit größtes Risiko für Wahlen gesehen.
Der Berliner Fotokünstler Boris Eldagsen, der selbst gern mit KI arbeitet, sprach sich in einem Panorama-Beitrag des ZDF Anfang Juli 2024 für eine klare Abgrenzung zwischen Fotografien und KI-generierten Bildern aus. Und der Deutsche Fotorat hat inzwischen an das verantwortungsvolle Handeln von Bildanbietern appelliert. Eine freiwillige Selbstverpflichtung wird aber vermutlich noch nicht reichen, die Risiken zu begrenzen. Für Eldagsen wird aber auch der Aspekt der Glaubwürdigkeit von Herausgebern der Fotos immer wichtiger.
Auch für uns als 3MAL1 ist das sehr wichtig – zu wissen, wer ein Foto gemacht hat, wie und wo es entstanden ist. Auch wir bearbeiten Fotos. Auch wir nutzen Fotos aus Bilddatenbanken, die inzwischen bereits darauf hinweisen, welche der Bilder KI-generiert sind. Und wir weisen auch unsere Kunden, wenn nötig, darauf hin, dass wir die Quellen angeben wollen und müssen. Doch wie bei jeder neuen und spannenden Technik ist es immer wieder auch ein Hinterhersprinten hinter neuen Entwicklungen.
Sich rechtskonform zu verhalten ist gerade aktuell noch mit Fragezeichen behaftet, denn es gibt derzeit noch keine verbindlichen Regeln. Hier kommt etwa der Urheberschutz ins Spiel. Die Anwendung des Urheberschutzes für KI-generierte Bilder ist umstritten. Auch wir möchten natürlich nicht, dass unsere eigenen Fotos für möglicher Weise fragwürdige Aktionen benutzt werden.
Kurz: Wir verfolgen auch bei diesem Thema die Entwicklung und blicken akribisch darauf, was passiert. Dabei sehen wir die Risiken, aber auch die Chancen gerade für die Werbung.