Wie werben Unternehmen 2025?

Aktuelle Entwicklungen, Techniken, Kundenerwartungen

Trotz Rezession – oder vielleicht gerade deswegen – planen zahlreiche mittelständische Unternehmen, im kommenden Jahr stärker in Werbung zu investieren. Das zeigte eine Umfrage des Media-Spezialisten Crossvertise unter 100 deutschen KMUs.

Hauptsächliche Trends

Welche hauptsächlichen Trends werden von Unternehmen besonders präferiert?

Online ist erwartbar am beliebtesten. Immerhin 94 Prozent planen, in Onlinewerbung zu investieren. Das sind vor allem Social Media vor SEO/SEA und Display-Apps. Video Ads sind ebenfalls stark im Kommen.

Nach wie vor im Focus der Unternehmenswerbung sind, wenn auch mit Abstand, Außenwerbung und Werbung in Zeitungen und Zeitschriften.

TV-Werbung ist bei kleinen und mittleren Unternehmen dagegen kaum gefragt.

Laut einem Bericht von MEDIA Ende Oktober dazu wollten 89 Prozent der Befragten in 2025 Werbung schalten, lediglich vier Prozent eine Werbepause einlegen. Sieben Prozent waren sich noch nicht sicher. Während 44 Prozent ihr Werbebudget auf dem bisherigen Stand halten wollten, planten 29 Prozent mehr zu investieren, darunter 14 Prozent das Budget bis zu 10 Prozent aufzustocken, neun Prozent laut Umfrage sogar zwischen 10 und 30 Prozent.

Andrew Robertson, früherer CEO und heute Chairman von BBDO Worldwide, hat in einem „Horizont“-Interview an Unternehmen und Agenturen appelliert, in Kampagnen mehr Humor einzusetzen.

„Wir haben vergessen, wie mächtig positive Gefühle sein können“

, sagte er.
Da hat er Recht, aber es muss schon der richtige Humor sein – sonst geht die Sache nach hinten los.

Kommunikation verändert sich

Doch das ist nicht das ganze Bild. Marketingexperten erwarten, dass sich die Art der Kommunikation mit den Kunden durch die neuen Technologien und die sich damit wandelnden Verbrauchererwartungen deutlich verändern wird. Dazu gehören die Einbindung und Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) und die Nutzung von Nischen-Social-Media-Plattformen. Gleichzeitig wächst aber auch der Trend zu nachhaltigem Marketing. Die Bedeutung von personalisierten Werbeartikeln wächst ebenfalls weiter. Es geht also nicht nur um das Was, sondern um das Wie.
So wird die künstliche Intelligenz in der Unternehmenswerbung im kommenden Jahr wesentlich für Werbekampagnen sein. Sie ist in der Lage, Daten in Echtzeit zu analysieren und Werbebotschaften in großem Maßstab zu personalisieren, den Kunden also maßgeschneiderte Werbeerlebnisse zu ermöglichen. KI wird aber u.a. auch genutzt für die automatische Verteilung von Anzeigen auf digitalen Plattformen auf der Basis von demografischen Daten, dem Surfverhalten der Nutzer und anderen Daten.
Deutlich weiter zunehmen wird Social-Media-Marketing, vor allem auch auf Nischen-Social-Media-Plattformen. Dabei werden TikTok, Instagram und YouTube zwar weiter dominieren. Es wird aber auch prognostiziert, dass neue soziale Kanäle entstehen, die sich an spezielle Zielgruppen wenden. Eine wichtige Rolle spielen dabei sogenannte Mikro-Influencer. Sie ermöglichen Unternehmen, hier dauerhafte Kundenbeziehungen aufzubauen.
Die Themen Nachhaltigkeit und ethische Werte werden weiterhin eine große Rolle spielen. Das widerspiegelt die Erwartungen der Verbraucher in Bezug auf Umweltschutz und soziale Verantwortung von Unternehmen.
Werbeartikel sind schon immer beliebt, aber künftig geht es vor allem auch um personalisierte Artikel. Sie stärken die Verbundenheit zum Unternehmen und zur Marke und sind trotz digitalen Werbestrategien als haptische, anfassbare und ganz direkte Verbindung nach wie vor ein bedeutender Trend in der Werbung. Dabei ist eine wesentliche Entscheidung, welcher Art diese Geschenke sein sollen. Hier sagen nicht nur Werbeexperten, sondern auch die Erfahrung, dass es vor allem funktionale, verwendbare und länger nutzbare Gegenstände sein sollten.